Wissenswertes
im HR-Bereich
In unserem HR Glossar haben wir wichtige Begriffe aus dem Personalwesen einfach für Sie definiert.
Das Inplacement ist ein Kunstwort, das sich aus den englischen Wörtern „in“ (in) und „placement“ (Anordnung, Unterbringung) zusammensetzt. In der Literatur ist der Begriff Inplacement nicht eindeutig definiert, wird aber meist in folgenden Situationen verwendet. Zum einen beschreibt das Inplacement die Einarbeitung und Integration eines neuen Mitarbeiters in ein Unternehmen. Dazu zählt die Einarbeitung in die grundlegenden Arbeitsaufgaben und Tätigkeiten sowie die soziale und persönliche Einbindung in das Arbeitsumfeld und das Team. Zum anderen kann es als Folge einer Umstrukturierung im Unternehmen zu Personalfreisetzungen kommen. In diesem Zusammenhang wird das Inplacement als Weiterbetreuung eines ausreichend qualifizierten Mitarbeiters genutzt, um diesen weiterhin auf der Stelle halten zu können. In einer HR Software erfolgt das Inplacement neuer Mitarbeiter vollautomatisch über ein digitales Onboarding.
In der Regel erfolgt eine Unterscheidung in drei verschiedene Ebenen, auf denen sich die Einarbeitung und Integration eines neuen Mitarbeiters im Unternehmen vollzieht.
Im Rahmen der fachlichen Integration soll der neue Arbeitnehmer das Unternehmen sowie sein Aufgabengebiet und die dafür erforderlichen Anforderungen kennenlernen. Der Fokus liegt dabei in der Einarbeitung in die vorgegebenen Aufgabenstellungen aber auch die im Betrieb gültigen Regelungen und Prozesse. Die Einarbeitung innerhalb der fachlichen Integration kann sowohl am Arbeitsplatz, als Training-on-the-Job, oder durch Personalentwicklung und unterstützende Seminare (Training-off-the-Job) durchgeführt werden.
Bei der sozialen Integration geht es vor allem darum, dass sich der neue Mitarbeiter mit dem neuen Arbeitsumfeld vertraut macht. Im Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen, Kunden und Lieferanten spielt vor allem die informelle Kommunikation eine große Rolle. Ziel ist es, den neuen Mitarbeiter in die Unternehmensgemeinschaft zu integrieren, damit sich dieser als Teil des Unternehmens und des Teams sieht. Erst dann kann man von einer erfolgreichen sozialen Integration sprechen.
Jedes Unternehmen verfügt über ein auf das Unternehmen zugeschnittenes Leitbild und Wertvorstellungen, die das Unternehmen in Form der Corporate Identity nach außen vertritt. In der werteorientierten Integrationsphase muss sich der neue Mitarbeiter mit dem gelebten Selbstverständnis vertraut machen.
Die werteorientierte Einarbeitung ist meist ein mittel- bis langfristiger Prozess, der zum einen über Leitlinien aber auch über den gelebten Umgang der Mitarbeiter untereinander vermittelt wird.
Während bei der fachlichen Einarbeitung die Notwendigkeit des Inplacements meist erkannt wird, wird der sozialen und der werteorientierten Integration meist weniger Beachtung geschenkt. Aufgrund dessen scheitern Arbeitsverhältnisse oftmals nicht an fachlichen Defiziten, sondern weil neue Mitarbeiter nicht richtig ins Unternehmen integriert wurden. Umso wichtiger ist es, im Unternehmen ein umfangreiches und zielgerichtetes Onboarding umzusetzen.
Neben der funktionalen Bedeutung des Arbeitsplatzes für den neuen Mitarbeiter, ist dieser auch ein wichtiger Rückzugsort. Aufgrund dessen sollte bereits am ersten Arbeitstag darauf geachtet werden, dass dem neuen Mitarbeiter ein ansprechender und voll ausgestatteter Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Des Weiteren sollte dieser optimalerweise im Umkreis der Kollegen positioniert sein, um die soziale Integration voranzutreiben.
Ein umfangreicher Einarbeitungsplan ist sinnvoll, um die fachliche Integration mit Training-on-the-Job (Schulung am Arbeitsplatz) und Training-off-the-Job (Einführungsveranstaltungen, Gespräche mit wichtigen Ansprechpartnern) zu ermöglichen. Dabei soll dem neuen Mitarbeiter eine umfassende Orientierung für eine zügige Integration ermöglicht werden.
Zusätzlich zu einem umfangreichen Einarbeitungsplan kommt beim Inplacement auch der Planung des ersten Arbeitstages eine besondere Bedeutung zu. Der neue Mitarbeiter sollte von seiner direkten Führungskraft empfangen, begrüßt und im Unternehmen herumgeführt werden. Des Weiteren ist es wichtig, die Kollegen über den Eintritt des neuen Arbeitnehmers vorab zu informieren.
Eine weitere sinnvolle Maßnahme beim Inplacement ist die Festlegung eines Paten. Dabei handelt es sich meist um einen Kollegen, der dem neuen Mitarbeiter bei Fragen und Problemen zur Seite steht. Der Pate hilft dem neuen Arbeitnehmer bei Fragen zu den Gegebenheiten im Unternehmen sowie beim Einschätzen des Verhaltens von anderen Kollegen oder Vorgesetzten. Der Pate unterstützt das Inplacement grundlegend im Hinblick auf die soziale und werteorientierte Integration.
Die Initiativbewerbung, auch Blindbewerbung oder Spontanbewerbung genannt, kann für einen Ausbildungsplatz oder einen Arbeitsplatz verfasst werden. Eine Initiativbewerbung ist eine spezielle Form der Bewerbung für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, da sie ohne vorherige Aufforderung durch eine Stellenanzeige erfolgt. Die Bewerbung wird somit aus Eigeninitiative des Arbeitssuchenden verfasst und an den potenziellen Arbeitgeber versendet.
Diese Form der Bewerbung muss aber nicht immer ohne Grund erfolgen. Viele Unternehmen weisen auf ihrem Karrierportal darauf hin, dass zusätzlich zu den bestehenden Stellenausschreibungen auch Initiativbewerbungen erwünscht sind und geben weiterführende Hinweise zu gesuchten Berufsprofilen. Die Bewerbung kann entweder als Kurzbewerbung oder als ausführliche Bewerbung gestaltet werden.
Bei dieser Form der Bewerbung, wird die Bewerbung erst nach aufwändigen Recherchen über den infrage kommenden Betrieb, an das Unternehmen verschickt.
Die im Vorfeld empfehlenswerte Kontaktaufnahme zu einem Unternehmen, mit der Intention einer Stellensuche, kann bereits als Initiativbewerbung angesehen werden. Bei Interesse von Unternehmensseite wird der Kandidat dann um seine Bewerbungsunterlagen gebeten. Die Versendung ist per Post, elektronisch als E-Mail oder über ein Online-Bewerbungsformular einer HR Software möglich. Eine Initiativbewerbung hat in der Regel nicht den gleichen Umfang wie eine Bewerbung, die auf eine Stellenanzeige bezogen ist. Trotzdem muss die Bewerbung vom Interessenten firmenindividuell angepasst werden.
Bei der Initiativbewerbung ohne Recherche, der sogenannten „Blindbewerbung“, besteht kein direkter Bezug zu einem Unternehmen, sondern es wird der gesamte Stellenmarkt angesprochen. Im Vordergrund der Initiativbewerbung stehen die Soft- und Hardskills des Bewerbers.
Da eine herkömmliche Initiativbewerbung oftmals viel zu schnell im Papierkorb eines Unternehmens landet, haben wir Ihnen hier 5 hilfreiche Tipps zusammengestellt, die garantiert das Interesse des Lesers wecken werden:
Vor der Versendung der Bewerbungsunterlagen ist es sinnvoll, den Wunscharbeitgeber vorher zu kontaktieren – im Idealfall telefonisch. So sparen Bewerber wertvolle Zeit, falls keine Initiativbewerbungen gewünscht sind. Des Weiteren bekommen die Bewerber durch die vorherige Kontaktaufnahme wertvolle Informationen über das Unternehmen und kennen bereits den Ansprechpartner, an den sie die Bewerbung dann persönlich richten können.
Eine Initiativbewerbung muss immer etwas Einzigartiges aufweisen. Wenn sich Arbeitnehmer ohne Stelleausschreibung an einen Recruiter wenden, muss die Bewerbung durch Einzigartigkeit überzeugen.
Das Anschreiben einer Initiativbewerbung, egal in welcher Form, ist selbstverständlich auch ein Motivationsschreiben. Deshalb sollten Bewerber sich ausgiebig über ein Unternehmen informieren und besonders deutlich machen, warum sie ausgerechnet bei diesem Unternehmen arbeiten möchten.
Die Erfolgsaussichten einer Initiativbewerbung sind umso höher, je deutlicher der Bewerber dem Wunscharbeitgeber verdeutlichen kann, welchen Vorteil dieser aus seiner Einstellung hat. Trotz der Hervorhebung der eigenen Person ist es wichtig trotzdem Bescheiden zu bleiben.
Fehler in der Grammatik und Rechtschreibung sind wie in jeder Bewerbung zu vermeiden. Gerade in einer Initiativbewerbung sind diese aber besonders ärgerlich, da der Bewerber den Arbeitgeber bestmöglich von sich überzeugen sollte.